Italienische Disney-Zeichner haben in Deutschland nicht den besten Ruf. Ihre Stories werden oft als zu wild und zu chaotisch begriffen, ihr Zeichenstil als zu schlampig und zu ungenau. Daß dieser schlechte Ruf durchaus seine Berechtigung hat, beweist schon ein flüchtiger Blick in eines der Walt Disneys Lustige Taschenbücher, daß es jedoch auch Ausnahmen gibt, belegen die drei folgenden Interviews mit Marco Rota, Luciano Bottaro und Giorgio Cavazzano.
Marco Rota, heute Art-Director für die Disney-Comics beim italienischen Lizenzhalter Mondadori, wurde am 18.September 1942 in Mailand geboren. Seinen ersten Comic als Professional veröffentlichte er bereits 1958 im Alter von 16 Jahren, doch bis zu seiner ersten Disney-Geschichte sollte es noch weitere 13 Jahre dauern. Topolino ela tigrecolfiocco, ein Micky Maus-Comic, erschien am 6. Juni 1971 in der Nr. 10 von Topolino. Anders als bei der Masse der italienischen Zeichner ist sein Stil ausgesprochen ruhig und ohne die sonst üblicherweise zu findende Hektik, wobei er jedoch nichts an Dynamik einbüßt. Ein sehr typisches Beispiel für seine elegante Version von Donald Duck ist die im Almanacco Topolino Nr. 277 von 1980 erschienene Story Le avventure di Mac Paperin -L’arrosta della salvezza (deutsch: Sir Donnibold von Duckenburg und die wilden Wikinger, MM 12-15/1982). Tatsächlich gibt es von Marco Rota nicht allzu viele Geschichten auf deutsch; lesenswert sind noch Die Burg der Piraten (Mickyvision 11/1981), Schnell wie der Wind (Donald Duck-Taschenbuch 222) und das 1984 veröffentlichte Zum Geburtstag viel Glück, Donald- Album.
Das Interview wurde von dem italienischen Disney-Experten Luca Boschi (Pistoia) im September 1986 geführt. Die Übersetzung aus dem Italienischen besorgte Christa Oppenheimer.
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