Neben Carl Barks und Tony Strobl ist Jack (John) Bradbury der dritte der drei großen Donald Duck- und Micky Maus-Zeichner, die im Laufe vieler Jahre ihren sehr eigenen, persönlichen Stil entwickelt haben. Seine Linien waren immer sehr kräftig und wurden oft mit dem Pinsel getuscht, und der reichliche Gebrauch von Schraffuren, tiefen Schatten schnellen Speedlines gab seinen Comics eine Lebendigkeit, die von anderen Zeichnern oft kaum erreicht wurde. Seine Begründung mag diese Technik vielleicht in jener Zeit gefunden haben, da Jack Bradbury im Disney-Studio arbeitete: Er begann dort bereits 1934 - ein Jahr vor Carl Barks’ Eintritt ins Story Department - und blieb immerhin 16 Jahre, eine Zeit, während der er als Animator an den klassischen Disney-Filmen Pinocchio, Fantasia (beide 1940) und Bambi (1942) mitwirkte.
Wie für viele Animatoren, so war auch für ihn der Disney-Streik von 1941 (siehe die beiden Interviews mit Art Babbitt und Ward Kimball) Signal zum Aufbruch, und seine Kündigung durch das Studio empfand er fast als Erleichterung. Nach einem kurzen Gastspiel bei Warner Brothers wechselte er endgültig zu den Funny-Animal-Comics über, die er bis in die späten 7oer Jahre zeichnete. Interessant ist‚ daß die Dynamik seines Zeichenstils bis zum Ende nie schwächer wurde - auch seine späten Geschichten sind immer noch genauso kraftvoll in Szene gesetzt wie seine frühen, und die Linienführung ließ bis zur letzten Seite nichts von ihrem alten Schwung vermissen.
Nach dem Tod seiner ersten Frau 198l heiratete Jack Bradbury vier Jahre später Mary Jim Karp, die Witwe von Bob Karp, der fast 40 Jahre lang Texter von Al Taliaferros Donald Duck-Strip war. Das hier vorliegende Gespräch ist eine Zusammenstellung aus einem per Brief (1979) und einem per Recorder geführten Interview, welches im Februar 1984 in Frankfurt am Main aufgenommen wurde.
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