Wenn auf ihn das Gespräch kommt, so ist man sich eigentlich immer einig: Daan Jippes, ehemaliger Zeichner und Art-Director des holländischen Disney-Verlags Oberon und seit sieben Jahren für die Disney-Studios in Burbank tätig, ist der beste europäische Donald Duck-Zeichner. Durch seinen von Barks abgeleiteten, aber dann selbständig weiterentwickelten Stil prägte und beeinflußte er eine ganze Reihe von Künstlern, die heute für das holländische Donald Duck-Haus arbeiten. Doch nicht nur seine Disney-Geschichten, auch seine anderen Comics, die in Zusammenarbeit u. a. mit Martin Lodewijk, Willy Lohmann oder Robert van der Kroft entstanden, dienten vielen , heute bekannten holländischen Zeichnern als Vorbild.
Geboren wurde Daan Jippes am 14. Oktober 1945 in Amsterdam, und erste Zeichnungen von ihm erschienen 1963/64 in einer Schülerzeitschrift. Für das Leids Dagblad entstand 1964 James Bond in statu nascendi. 1967/68 kam der parodistische Strip Hipper (nach Texten von Hans Feree) in der Zeitschrift Nieuwe Revu heraus. Zu dieser Zeit (1966) war er bereits Layouter bei VNU, einem Zusammenschluß der beiden großen Verlagshäuser De geillustreerde Pers und Spaamestad. Alle Zeitschriften für Jugendliche erschienen ab 1972 bei Oberon, einer Unterabteilung von VNU. Besonders erwähnenswert aus jener Zeit zwischen 1968 und 1974 sind - neben seinen Disney-Arbeiten ab 1972 - die Kurzgeschichte Spoedbestelling Mexico (nach einer Story von Willy Lohmann), das von vielen Fans bereits heute als Klassiker gehandelte Album Twee voor Thee (Text: Martin Lodewijk) sowie seine wunderschönen Cover für Pep. Über Pep gelangte Jippes auch zu Donald Duck, wo er später Art-Director wurde. 1980 gab er seine Stellung bei Oberon auf und ging in die Disney-Studios nach Amerika, wo er eine Zeitlang die Mickey Mouse-Sonntagsseiten zeichnete. Inzwischen ist er hauptsächlich im Merchandising-Department tätig.
Das Gespräch ist eine Zusammenstellung aus s drei verschiedenen Interviews, die, ohne daß sie voneinander abgesetzt wären, thematisch ineinander verschachtelt wurden. Das eine Interview führte der Däne Freddy Milton, der lange mit Daan Jippes zusammengearbeitet hat und selbst Donald Duck-Zeichner ist, am 26. Februar 1977 in Viborg durch (Erstabdruck in Carl Barks & Co. Nr. 8/1977); das zweite Gespräch wurde von Göran Ribe aus Stockholm geführt (Aufnahmedatum unbekannt); das dritte Interview führte Michael Engler-Kellersmann (Düsseldorf), der als Comic-Zeichner ebenfalls für Oberon arbeitet, im September 1984 durch. Eine Zusammenfassung der Interviews von Freddy Milton und Göran Ribe erschien auf deutsch erstmalig in dem Comic-Fachmagazin Comixene Nr. 32/1980.
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