Das 360-Grad-Panoramakino der SBB im Verkehrssektor der Ausstellung war eine der grossen Attraktionen der Expo 64. Bis zu 25 000 Zuschauer kamen während der Ausstellung täglich in dieses filmtechnische Wunderding und liessen sich durch die 360-Grad-Projektion von Rund um Rad und Schiene verzaubern. Nach der Landesausstellung und einem Gastspiel in München war es aber still um den Film. Auf die angekündigte Wiederaufführung freuen sich viele.
"Es war fantastisch, das Schweben über den Alpen mit der Musik (...). Das war so ein Erlebnis, das riesige Rund, das ertrugen nicht alle (...). Meistens am Wochenende, wenn viele kamen (...), stand immer jemand von uns [Hostessen] drinnen. Wir haben mehr gesehen, weil wir an die Dunkelheit gewohnt waren. Dann sahen wir [überwältigte] Leute im Dunkeln taumeln, manchmal konnte ich sie gerade auffangen." Wie die damalige SBB-Hostesse Lilian Müller(-Schärer) schwärmen manche heute noch vom Circarama, einer der Hauptattraktionen an der Expo 64.
Die Idee
Vertreterder Generaldirektion der SBB und der Schweizerischen Tourismuszentrale sahen 1961 in Turin einen von Fiat präsentierten Disney-Circarama-Film. Beeindruckt vom Gesehenen wünschten sie sich, Ahnliches für die bevor stehende Expo in Lausanne zu realisieren. Über den Thurgauer Fotografen und Filmemacher Ernst A. Heiniger (1909-1993), der in den 50er-Jahren für die Disney Company in den USA Filme gedreht hatte, nahm die Expo-Direktion im August 1961 Kontakt mit Walt Disney auf. Dieser willigte ein unter der Bedingung, dass die SBB-Produktion die einzige Circarama-Vorführung an der Expo sei.
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