Grossbildpanoramen waren die Sensation, als es noch keine Kinos gab. In der Schweiz befindet sich das älteste erhaltene Panoramagemälde weltweit. Auch die filmische Weiterentwicklung des Panoramas, das 360-Grad-Kino, war populär und erhielt hierzulande entscheidende Impulse: Ernst A. Heiniger verschrieb sich der Perfektionierung des Rundumblicks, dem kompletten Eintauchen in den Film ohne vertikale Grenzen.
1788 präsentierte Robert Barker (1739-1806) in Edinburgh erstmals ein realistisches Gemälde der schottischen Hauptstadt als 360-Grad-Rundbild. Barkers Innovation fiel auf fruchtbaren Boden. Die grossen gesellschaftlichen Veränderungen im ausgehenden 18. Jahrhundert liessen in den Metropolen das Bedürfnis nach Unterhaltung ansteigen, während Unternehmer Anlagemöglichkeiten für freies Kapital suchten. Das Seherlebnis Panorama befriedigte beide. Moderate Eintrittspreise und attraktive Sujets – Stadtansichten, historische Stätten, exotische Länder und vergangene Heldentaten – machten das neue Medium populär.
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